In der Nonnengasse in Luckau steht die Kulturkirche. Hier befindet sich das Niederlausitz-Museum, in dem die Geschichte der Stadt Luckau und der Niederlausitz präsentiert wird.
Den Besucher erwarten insgesamt drei Ausstellungen auf rund 800 qm Ausstellungsfläche: die Dauerausstellungen
- „Luckau – Tor zur Niederlausitz. Mensch, Kultur, Natur.“ und
- „Im Knast“, die Ausstellung zur Geschichte der Haftanstalt von 1747 – 2005.
Daneben gibt es noch wechselnde Sonderausstellungen.
1291 wurde das Dominikaner Kloster gestiftet. Der Bettelorden brachte auch Kultur und Bildung in Form einer Schule und Bibliothek in die Stadt Luckau und sorgte so für eine Aufwertung.
Die letzten Mönche verließen um 1540 die Stadt. Danach stand das Kloster eine Weile leer und die genaue Nutzung ist stellenweise bis heute unklar. Im 18. Jahrhundert verkaufte die Stadt das Gebäude schließlich an die Stände der Mark Niederlausitz, die dann 1747 an diesem Ort ein Zucht- und Armenhaus einrichteten. Seitdem erfolgte die Nutzung als Haftanstalt bis zur Schließung im Jahr 2005.
Der bekannteste Insasse war übrigens Karl-Liebknecht, der von November 1916 bis Oktober 1918 hier wegen versuchtem Landesverrats inhaftiert war.
Nach umfangreichen Renovierungen und Umbauarbeiten erfolgte 2008 die Eröffnung als Kulturkirche. Konzerte, Kunstausstellungen, Theateraufführungen etc. finden seitdem hier regelmäßig statt.
Die Ausstellungsstücke im Museum sind zum Teil Jahrtausende alt. Überreste eines Mammuts sind z.B. Zeitzeugen der Eiszeit. Eine Wärmflasche, die angeblich Napoleon während einer Übernachtung 1813 in Luckau nutzte ist ebenso anzufinden wie ein großer russischer Traktor „Universal 2“, der wohl das einzige vollständig erhaltene Exemplar seiner Art in Deutschland ist. 1.000 dieser Traktoren wurden 1949 der DDR von Russland geschenkt, quasi als Aufbauhilfe.
Übrigens finden auch Kinder das Museum interessant. Nicht nur die Mammutknochen begeistern sie. Regelmäßig in den Ferien wird zum Beispiel auch ein Töpferkurs durch die Lübbener Künstlerin Karen Ascher angeboten. „Töpfern wie die alten Lusizi“ heißt es dann für Kinder ab 8 Jahre.
Wenn Marina Gadomski über die Ausstellungsstücke, das Museum und ihre Arbeit erzählt, merkt man ihr die Begeisterung für die Geschichte und Geschichten rund um ihre Wirkungsstätte an. Schon in jungen Jahren interessierte sie sich für Geschichte und schnupperte während der Praktika im Studium Museumsluft. Verschiedene Stationen führten sie schließlich nach Luckau, wo sie seit 2017 das Museum leitet.
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