Die Geschäftsführerin der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft, Jana Lopper, stellt heute das besonders reizvolle Reisegebiet Lieberose/Oberspreewald vor. Gut 20 Minuten von der Kreisstadt Lübben entfernt, gilt die Region als Geheimtipp unter den Spreewald-Kennern.
Zwischen Straupitz, Lieberose und Goyatz wird nicht nur eine besondere Kahnfahrt im Hochwald angeboten, sondern auch mit dem Schwielochsee, der Lieberoser Heide und tollen kulturellen Angeboten gepunktet.
Allein in Straupitz sollte man einen Tag verbringen, um der schon vom Weitem sichtbaren Schinkelkirche einen Besuch abzustatten, die 3fach-Holländerwindmühle zu besuchen und einen Kaffee im historischen Kornspeicher zu trinken. In der Mühle kann man übrigens nicht nur frisch gepresstes Leinöl und vieles mehr kaufen, sondern auch die Leibspeise der Spreewälder zu sich nehmen: Pellkartoffeln, Leinöl und Quark!
Und eine besondere Kahnfahrt wird auch angeboten: unterstützt durch einen Audio-Guide erzählt ein alter Karpfen an 22 Erlebnispunkten die Geschichte des Spreewalds. Überhaupt: wer die absolute Ruhe des Spreewalds einmal erleben will, wird hier schneller fündig, als in den stark frequentierten Hauptorten! Und nicht nur für Touristen gilt die Brunft-Kahnfahrt in Neu Zauche als Geheimtipp! Im Herbst zur Brunftzeit wird in den frühen Abendstunden aufgebrochen um der Hirschbrunft zu lauschen – ein einmaliges Erlebnis. Wer das lieber nicht auf dem Kahn erleben möchte, der kann auch mit den Rangern der Stiftung Naturlandschaften eine entsprechende Führung an Land mitmachen.
Straupitz liegt außerdem am 260 km langen Gurkenradweg. Von hier bis zum Schwielochsee sind es gerade mal 35 km durch die wunderschöne Landschaft.
Am Schwielochsee liegt auch die Gemeinde Goyatz. Hier wurde mit viel Liebe und privatem Engagement ein Dampfmaschinenmuseum errichtet, dass inzwischen überregional bekannt ist und überall lobend erwähnt wird. Die private Sammlung mit Vorführungen öffnet nach Voranmeldung.
Am alten Spreewaldbahnhof ist ein restaurierter Wagon der ehemaligen Sreewaldbahn zu besichtigen. Hier findet man auch die Touristinfo.
Die Hafenterassen in Goyatz sind übrigens auch wasserseitig zu erreichen, quasi von der Ostsee aus!
Nicht weit entfernt, in Zaue, findet man den Ferienhaus- und Campingpark Ludwig Leichhardt. Leichhardt stammte aus der Region und war ein Entdecker, Botaniker, Zoologe und Geologe. Hierzulande ist sein Wirken bei weitem nicht so bekannt, wie in Australien – dem Hauptaugenmerk seiner Forschungen. Dort jedoch kennt ihn jedes Kind! Ein Vergleich zu Humboldt ist durchaus erlaubt!
Die Leichhardt-Gesellschaft und der Arbeitskreis Ludwig-Leichhardt setzen sich dafür ein, die Arbeit des Forschers weithin bekannt zu machen – auch deshalb nennt sich die Region „Leichhardt-Land“.
Zurück zum Campingpark: dieser steht unter dem Motto „Australien“ und schon mehrmals war der jeweilige australische Botschafter bzw. die Botschafterin zu Gast in Zaue – erst jüngst zur Taufe des Känguru–Nachwuchs! Der Campingplatz bietet übrigens Dauercamper-Plätze , Bungalows, Mobilheime und 4-Sterne Ferienhäuser zur Vermietung an – letztere alle mit Seeblick!
Es gibt hier auch eine eigene Marina mit Bootsverleih (auch führerscheinfreie Motorboote) und man kann auch seinen Bootsführerschein hier machen. Wasserski, Kitesurfen – und natürlich auch angeln oder einfach nur baden sind ebenso möglich.
Wer das Land dem Wasser vorzieht, der kann in Goyatz kleine oder größere Wanderungen starten. Sechs Naturerlebnistouren um den Mochowsee bieten Abwechslung und auch für ganz kleine Wanderer ist mit der 2-3 km Tour etwas im Angebot.
In Lieberose lädt zunächst das Schloss zu einem Besuch ein. Leider ist es nicht alle Tage geöffnet, sondern nur mit Führung an speziellen Terminen zu besichtigen. Diese erfährt man am einfachsten durch einen kurzen Anruf bei der Touristinfo.
2017 fand hier zum ersten Mal die Kunstausstellung Rohkunstbau der Heinrich-Boell-Stiftung statt. Solche Kunst in den ländlichen Raum des Spreewaldes zu holen ist schon etwas Besonderes, kennt man es doch sonst eher aus Großstädten.
Die Stiftung Naturlandschaften hat ihren Sitz ebenfalls in Lieberose. Die Lieberoser Heide ist kurz gesagt eine gut 25.000 ha große Wüste – mitten in Deutschland. Beeindruckend in ihrer Größe und Ausdehnung, einmalig mit ihrer Natur. Im Sukzessionspark kann man sich auf barrierefreien Wegen einen ersten Eindruck auf verschaffen. In den nächsten Jahren soll hier eine Internationale Naturausstellung entstehen und die Landschaft behutsam dem Tourismus in Teilen erschlossen werden. Die Stiftung bietet einen abwechslungsreichen Veranstaltungskalender, von der Wolfs- bis zur Pilzwanderung. Die Mischung aus Wüste, Heide, Moore und Seen ist nicht nur für Ornithologen ein weiterer Geheimtipp!
Links
Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Oberspreewald mbH
Ludwig Leichhardt bei Wikipedia
3fach-Holländerwindmühle Straupitz
Ferienhaus- und Campingpark Ludwig Leichhardt in Zaue am Schwielochsee
Rohkunstbau - Schloss Lieberose
Lieberoser Heide bei Wikipedia
Veranstaltungen der Stiftung Naturlandschaften
Der Sukzessionspark in der Lieberoser Heide
Kommentar schreiben